DAAD Sommerschule in Astana erfolgreich abgeschlossen

Das Zentrum für OSZE-Forschung am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (CORE/IFSH) hat eine Sommerschule zur Auswirkung der Afghanistankrise auf die zentralasiatischen Staaten sowie deren Afghanistanpolitiken erfolgreich durchgeführt. Die Sommerschule fand vom 25. Juni bis 1. Juli in Astana, Kasachstan statt. Kooperationspartner war das Zentrum für Regionale und Internationale Studien (CIRS) an der Eurasischen Nationalen Gumilyov Universität in Astana (ENU). Finanziert wurde die Sommerschule durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. Die Teilnehmer waren mehrheitlich Doktoranden aus allen fünf zentralasiatischen Staaten einschließlich Turkmenistans. Zur Sommerschule wurden auch zwei junge Forscher aus Afghanistan eingeladen, die ihre Teilnahme jedoch kurzfristig absagen mussten. Verantwortlich für die inhaltliche Planung und organisatorische Durchführung war Sebastian Schiek, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei CORE/IFSH.

Den Teilnehmern wurde eine Reihe von Seminaren von ENU- und IFSH-Dozenten sowie externen Dozenten angeboten. Der Leiter des Zentrums für Europäische Sicherheits- und Friedensstudien (ZEUS) am IFSH, Dr. Hans-Georg Ehrhart, bot den Teilnehmern zwei Seminare zu den Themen „Security Development Nexus: A Challenge for International Security Governance“ und „COIN and State-building in Afghanistan: A Contradiction in Terms” an. Dr. Anna Kreikemeyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für OSZE Forschung (CORE) des IFSH, führte ein Seminar mit Workshop zum Thema “Power and security in Eurasian regional organizations: The example of the CSTO” durch. Der Projektpartner CIRS war vertreten durch dessen Direktorin Dr. Aigerim Shilibekova, die eine Vorlesung zum Thema „External actors in the regional security of Central Asia“ hielt. Als externe Dozenten wurden Dr. Alexander Knyazev und Prof. Dr. Abdulvohid Shamolov engagiert. Knyazev beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den politischen und sozioökonomischen Entwicklungen in Afghanistan und deren Bedeutung für die Region Zentralasien. Im Rahmen der Sommerschule bot Knyazev zwei Seminare zu den Themen „Ethnopolitical aspects of the Afghanistan conflict and the risk of a transformation of the regional order” sowie “Recent developments in the regional security in Central Asia” an. Prof. Dr. Shamolov ist Direktor des Instituts für Philosophie und Politikwissenschaften an der Akademie der Wissenschaften in Duschanbe, Tadschikistan, und gab während der Sommerschule ein Seminar zu den sozioökonomischen Aspekten Afghanistans und den Interdependenzen mit seinem Nachbarn Tajikistan. Eine kontroverse Diskussion führten die Teilnehmer der Sommerschule außerdem noch mit einem weiteren Gast, Dr. Daniele Riggio vom Public Diplomacy Programm der NATO.

 

Neben der Lehre durch die ausgewiesenen Experten zeichnete sich die Sommerschule auch durch die hohe Kompetenz und Sachkenntnis ihrer Teilnehmer aus, die allesamt aus der Region Zentralasien stammten. Unter den Teilnehmern waren sowohl Promovierte, Doktoranden als auch fortgeschrittene Masterstudenten. Bedingung für eine Teilnahme an der Sommerschule war das Verfassen eines Forschungsaufsatzes und dessen Präsentation während der Sommerschule. Die Mehrheit der Teilnehmer nutzte diese Möglichkeit, um ihre Dissertationsvorhaben bzw. Teilaspekte der Dissertation vorzustellen und im Plenum diskutieren zu lassen. Die Themen waren breit gefächert. Sie reichten von der Untersuchung des grenzüberschreitenden Handels zwischen ländlichen Regionen Tadschikistans und Afghanistans, Perspektiven der Friedensbildung in Bezug auf extremistische bewaffnete Gruppen, Entwicklungshilfe und Drogenbekämpfung durch die Sowjetunion und die Russische Föderation in Afghanistan in historischer Perspektive, sowie die Situation der turkmenischen Minderheit in Afghanistan. Weitere Arbeiten untersuchten die Afghanistanpolitiken der zentralasiatischen Staaten, die Interdependenzen zwischen islamischen Bewegungen in Zentralasien und in Afghanistan sowie die Rolle der CSTO beim Umgang mit der Afghanistanbedrohung.

Eine Auswahl der bei der Sommerschule eingereichten Artikel soll nun zunächst in der kasachstanischen sozialwissenschaftlichen Zeitschrift ISPR abgedruckt werden. Eine Onlinepublikation der Aufsätze ist in Planung.

 

Kontakt

Sebastian Schiek

schiek@ifsh.de

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